Im Ernstfall kommt es beim Bremsen auf jeden Zentimeter an. Entsprechend wichtig ist die Qualität aller im Fahrzeug verbauten Bremsteile. Um herauszufinden, wie belastbar die febi Bremsscheiben tatsächlich sind, haben wir sie dem ultimativen Härtetest unterzogen.
Auf einer Nutzfahrzeug-Teststrecke wurde die NKW-Bremsscheibe febi 12731 in den Race Truck des von febi gesponserten Team Schwabentruck eingebaut. Das Besondere: Für den regulären Straßenverkehr vorgesehene Bremsscheiben sind normalerweise nicht für die Rennstrecke und die damit verbundenen extremen Beanspruchungen ausgelegt.
Ultimativer Härtetest für Bremsscheiben
Mit 1.150 PS und 5.000 Nm Drehmoment wurden die Bremsscheiben vom 5,5 Tonnen schweren Rennboliden an die Grenzen der Belastbarkeit geführt – und in der Spitze auf fast 900 Grad Celsius erhitzt.
Bei starken und wiederholten Bremsmanövern ist die Temperatur der Bremsscheibe die kritische Größe. Denn beim Bremsen wird die kinetische Energie des Fahrzeugs durch Reibung in Wärmeenergie umgewandelt. Wird die Bremsscheibe zu heiß, können sich Hitzerisse bilden und im Extremfall kann sie brechen. Um die Bremsscheiben trotzdem auf einem verträglichen Temperaturniveau zu halten, sind sie im Rennbetrieb normalerweise wassergekühlt. Dabei wird Wasser bei Bedarf durch Düsen von der Nabenseite in die Innenbelüftungskanäle gespritzt. Während des Belastungstests wurde diese Wasserkühlung abgestellt.
Temperaturen von 890 °C
Für den Test wurde am linken Vorderrad eine neue, bis dahin bei Rennen verwendete Bremsscheibe montiert und am rechten Vorderrad die Bremsscheibe febi 12731. Während des Tests wurden die Temperaturen der Bremsscheiben mit Infrarotsensoren gemessen und mit einer Telemetrie-Software aufgezeichnet. Die aufgezeichneten Daten sind im Diagramm unten visualisiert. Man erkennt die Bremsvorgänge als vertikale Ausschläge. Es wurden Maximal-Temperaturen von 890 °C gemessen, was sich auch durch helles Glühen zeigte.
Während des gesamten Tests blieb die febi Bremsscheibe gegenüber der Renn-Bremsscheibe um durchschnittlich 40 °C kühler. Bei der thermischen Höchstbelastung von 890 °C an der Rennbremsscheibe wurden an der febi Bremsscheibe sogar lediglich 735 °C gemessen.
Dieser Temperaturunterschied von 155 °C ist bei den hohen Belastungen eines Truck Race von enormer Bedeutung und kann zwischen Sieg und Niederlage entscheiden. Denn reißt eine Bremsscheibe während des Rennens, ist ein Boxenstopp unausweichlich und die Chance auf einen der vorderen Plätze damit verloren. Deshalb steht für Truck Race Profis wie Steffi Halm seit dem Test fest, dass sie auf die Standard Bremsscheibe von febi setzen, die sich unter härtesten Rennbedingungen bewährt.
Das macht eine gute Bremsscheibe aus
Für die Belastbarkeit einer Bremsscheibe sind drei Faktoren verantwortlich: das Material, die Materialstärke und das Design der Innenbelüftung. Als Material kommt in der Regel Gusseisen mit Lamellengrafit zum Einsatz. Für bestimmte Eigenschaften sind auch Kohlenstoff sowie Silizium und andere Bestandteile wie Mangan, Chrom und Nickel verantwortlich. Je nach Zusammensetzung unterscheiden sich Dehnung/Duktilität und Zugfestigkeit/Härte deutlich.
Die Materialstärke der Reibflächen ist entscheidend für die Fähigkeit, Temperatur aufzunehmen und wieder abzugeben. Je dicker das massive Material der Reibflächen ist, desto geringer sind die Temperaturschwankungen und die Temperaturbeständigkeit steigt.
„Was hier funktioniert, funktioniert 50-mal für die Straße!“
Das Design der Stege der Innenbelüftung beeinflusst maßgeblich die Kühlung der Bremsscheibe. Eine möglichst große Oberfläche verbessert die Wärmeabgabe. Allerdings werden von ihnen auch Druckkräfte aufgenommen, sobald die Bremsbeläge zupacken. Sind die Stege zu klein oder unzweckmäßig angeordnet, können sich schnell Spannungen und Hitzerisse bilden.
Das gute Temperaturverhalten der febi Bremsscheibe ist auf das spezielle Material und das Design zurückzuführen. Die Dicke der Reibbelagflächen zusammen mit der optimalen Konstruktion der Kühlkanäle ermöglicht es, hohe Temperaturen zu fahren, ohne dass sich Risse bilden. Das sorgt im Rennbetrieb für längere Standzeiten und eine höhere Ausfallsicherheit.
Die febi Bremsscheiben sind zwar für die Straße gemacht, überzeugen aber auch auf der Rennstrecke. Oder wie Fahrerin Steffi Halm sagt: „Was hier funktioniert, funktioniert 50-mal für die Straße!“