Warum Daten die Mobilität der Zukunft bestimmen

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Wie wird die Mobilität der Zukunft aussehen?
Wie wird die Mobilität der Zukunft aussehen?

„E-Auto-Kaufprämie bis 2025“. „Abwrackprämie auch für neue Diesel-Lkw“. So fasst die Tagesschau plakativ das Ergebnis des jüngsten „Autogipfels“ zusammen. Am Dienstag hatten sich die Bundesregierung und Vertreter der Automobilindustrie zu dem Austausch getroffen.

Doch das eigentliche Zukunftsthema gerät angesichts der ewigen Debatte um E-Auto vs. Verbrenner aus dem Blickfeld. Denn was die Zukunft der Mobilität – und damit auch des freien Werkstattmarkts – bestimmen wird, sind Daten. Auch darum ging es beim „Autogipfel“, doch das Thema spielt in den Medien kaum eine Rolle, da es nicht so schön polarisiert, wie die aktuellen Debatten rund um die Förderung von Benziner, Diesel & Co.

Völlig neue Mobilitätsdaten

Konkret wurde am Dienstag über den sogenannten „Datenraum Mobilität“ beraten. Dahinter steckt das Ziel, die Daten verschiedener Mobilitätsanbieter miteinander zu verknüpfen – vom Fahrplan der Deutschen Bahn bis zum Parkplatzangebot einer Stadt. So könnten Autofahrer künftig früher und besser über Staus und mögliche Ausweichstrecken informiert werden, erfahren, wo sie einen freien Parkplatz finden und wann die nächste U-Bahn ins Stadtzentrum fährt.

Noch ist das Zukunftsmusik, doch schon jetzt wollen große Autokonzerne wie VW und Daimler in das Projekt einsteigen, berichtet das Handelsblatt. Damit steigt gleichzeitig die Sorge im freien Ersatzteilmarkt, von dieser Entwicklung abgeschnitten zu werden. Wenn sie nicht an die relevanten Daten kommen, könnten die freien Werkstätten langfristig Kunden verlieren. „Nur durch den effektiven Zugang zu fahrzeuggenerierten Daten werden das Wettbewerbs- und Innovationspotenzial im freien Reparaturmarkt sowie die Wahlfreiheit der Verbraucher gewährleistet“, forderte deshalb Arnd Franz, CEO von LKQ Europe, vor dem „Autogipfel“.

Die Diskussion muss geführt werden

Aktuell ist gesetzlich geregelt, dass auch markenunabhängige Werkstätten alle für eine Reparatur wichtigen Daten eines Autos abrufen können. Doch wie steht es um Daten, die noch gar nicht erfasst werden oder noch nicht im Auto abrufbar sind? Wird der freie Ersatzteilmarkt auch auf die Mobilitätsdaten der Zukunft zugreifen können, um einen Wettbewerb im Sinne des Verbrauchers zu ermöglichen?

Diese Diskussion sollte auf jeden Fall geführt werden. Doch im Ringen um den umweltfreundlichsten Antrieb gerät das Thema leider ins Hintertreffen.