Gelsenkirchen liegt mitten im Ruhrgebiet, der Wiege von Stahl und Kohle. Doch der Pott hat sich verändert – und mit ihm die Industrie. Das zeigt sich auch an dem neuen Logistikzentrum, das die bilstein group nur 800 Meter entfernt vom Gelsenkirchener Hauptbahnhof baut und das einmal das bestehende Lager in Ennepetal ergänzen wird.
Dort, wo künftig einmal febi Produkte und weitere Marken-Ersatzteile für Pkw und Nkw zu Tausenden lagern werden, wurde vor hundert Jahren noch Eisen geschmolzen. Im febi Blog werfen wir einen Blick zurück in die Vergangenheit und zeigen, wie die Welt damals aussah.
Schalker Verein lässt an Fußball denken
Das künftige Logistikzentrum liegt an einem geschichtsträchtigen Ort: dem Schalker Verein. Der hat allerdings nichts mit Fußball zu tun. Vielmehr bezeichnet der Name ein ehemaliges Hüttenwerk. Dort wurde seit 1885 Gusseisen erzeugt und weiterverarbeitet – vorwiegend in Form von Gussrohren.
Gegründet hatten das Unternehmen die im Ruhrgebiet bekannten Industriellen Friedrich Grillo und Fritz Funke. Zwar lag das Hüttenwerk wie das heutige Logistikzentrum im Stadtteil Bulmke-Hüllen, es hatte jedoch seine Verwaltung im Stadtteil Schalke – daher der Name.
Stetiges Wachstum
Bis zum Zweiten Weltkrieg wuchs das Hüttenwerk stetig: Es entstanden unter anderem eine Reparaturwerkstatt, ein Zementwerk und eine Ziegelei. Die Bombenangriffe der Alliierten setzten dem Werk stark zu: Rund 50 Prozent des Schalker Vereins wurden vernichtet.
In den Jahrzehnten nach dem Wiederaufbau wurden nach und nach immer mehr Werksteile geschlossen und abgerissen, wie ein paar historische Schlaglichter zeigen:
- 1952: Abbruch der Facongießerei 4
- 1956: Einstellung der Produktion in der Steinfabrik
- 1959-1964: Abbruch der Facongießerei 1
- 1964: Abbruch der Rohrgießerei 2
- 1973: Abbruch der Zementfabrik
1999 übernahm der französische Konzern Saint-Gobain den Standort und machte diesen nur fünf Jahre später dicht. Das circa 100 Hektar große Gelände wurde aufbereitet und in den vergangenen Jahren an neue Unternehmen verkauft.
Mit knapp 20 Hektar hat die bilstein group die mit Abstand größte Fläche erworben. So wird nun ein Areal wiederbelebt, das bereits eine lange Geschichte hinter sich hat – und eine neue Zukunft vor sich.