Tipps für geräuscharmes, effektives Bremsen

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Die richtige Behandlung der Bremsbeläge kann Geräuschbildung verhindern.
Die richtige Behandlung der Bremsbeläge kann Geräuschbildung verhindern.

Klappern, vibrieren, quietschen: Geräusche beim Bremsen können das Fahrerlebnis erheblich beeinträchtigen. Doch was genau steckt hinter diesen NVH-Phänomenen (was NVH ist, erklären wir hier) und wie können sie verhindert werden?

So entstehen Geräusche beim Bremsen

Bremsgeräusche entstehen durch Vibrationen mit hohen Tönen, die Sie hören können. Stellen Sie sich vor, dass Sie mit einem nassen Finger den Rand eines dünnen Wasserglases nachzeichnen. Das Glas schwingt mit und es wird ein Geräusch erzeugt. Die Schwingung wird durch die Reibung erzeugt, die durch das Abtasten des Glasrandes mit dem Finger entsteht. Diese Vibration wiederum schwingt in dem Glas und erzeugt so einen Ton.

Dasselbe Prinzip findet Anwendung, wenn Reibung zwischen den Bremsbelägen und -scheiben erzeugt wird. Die Vibrationen werden auf die Bremssättel übertragen. Als Folge davon schwingt das gesamte Bremssystem mit und erzeugt unangenehme Geräusche.

Was ist die Ursache?

Es gibt viele Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, um Geräusche und Vibrationen beim Bremsen zu verhindern. Dazu gehören die Qualität der eingesetzten Materialien, die Form der Komponenten, die Fahrumgebung, die Fahrzeuggeschwindigkeit und die Bremsentemperatur.

Geräusche werden oft erzeugt, wenn sich Bremsbelag und -scheibe durch Vibrationen berühren, aber kein vollständiger Kontakt hergestellt wird. Geräusche können auch durch verschlissene oder fehlerhafte Teile verursacht werden, die ihre Spannung verloren haben.

Zur Bremsanlage zählen zahlreiche Produkte, die die Ursache für Geräusche sein können.

Vibrationen und Geräusche beim Bremsen minimieren

Bei der Entwicklung eines neuen febi Bremsbelags kommen viele Technologien zum Einsatz, um diese unangenehmen Vibrationen und Geräusche zu reduzieren und den Komfort für Fahrer und Insassen zu verbessern.

Um NVH zu minimieren, weisen alle febi Bremsbeläge dieselben Vorteile und Eigenschaften des OE-Bauteils auf oder übertreffen diese sogar, z. B. durch Fasen und/oder längliche Vertiefungen (Nuten). Diese verändern die Eigenfrequenz, mit der der Bremsbelag schwingt, so dass er leiser ist als ein Bremsbelag ohne diese Merkmale.

Die Bremsbeläge werden u. U. zudem mit Halteklammern oder Federn geliefert, die das Spiel zwischen den Belägen und dem Bremssattel minimieren und so Vibrationen dämpfen. Es gibt Beläge mit zusätzlichen Gewichten: Diese werden während der Entwicklungsphase hinzugefügt, um Vibrationen und Geräusche zu reduzieren.

Wartung der Bremsanlage

Bei der Wartung und dem Austausch von Komponenten eines Bremssystems gibt es mehrere wichtige Teile, die überprüft werden sollten, um sowohl die korrekte Funktion sicherzustellen als auch unerwünschte Bremsgeräusche zu minimieren. Dazu gehört der Zustand der Bremssättel und -träger sowie anderer Bauteile, um festzustellen, ob sie abgenutzt, nicht mehr funktionstüchtig oder korrodiert sind.

Bei der Montage neuer Bremsbeläge ist darauf zu achten, dass jegliche Korrosion von den Auflagepunkten der Bremsbeläge und -sättel entfernt wird und sie exakt zur Bremsanlage passen. Schmieren Sie die Auflagepunkte mit der febi Keramikpaste ein, um freie Bewegung und effizientes Bremsen zu gewährleisten. Vermeiden Sie die Verwendung von Kupferpaste, da dies die ABS-Signale beeinträchtigen und galvanische Korrosion fördern kann. Außerdem verhindert sie eine freie Bewegung des Bremsbelags, was wiederum zu Geräuschbildung führen kann.

Wenn die Bremsscheiben stark zerkratzt oder verformt sind, müssen sie ebenfalls ersetzt werden, da die rauen Oberflächen Geräusche verursachen. Überprüfen Sie den Seitenschlag. Vergleichen Sie dann die Toleranzen mit den Angaben des Fahrzeugherstellers, bevor Sie die neuen Scheiben einbauen. Es ist wichtig, dass die Nabenoberflächen vor dem Austausch der Bremsscheiben gereinigt werden, da es sonst zu Bremsenrubbeln kommen kann.