Nockenstößel: Regelmäßige Prüfung schützt vor Folgeschäden

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Der Ölwechsel in einer Werkstatt ihres Vertrauens ist für die meisten Autofahrer eine Selbstverständlichkeit. Auch Filter müssen in bestimmten Intervallen ausgetauscht werden. Doch wie steht es um die Nockenstößel der Hochdruck-Kraftstoffpumpe?

Kraftstoffpumpe mit einem Zylinder

Zum Einsatz kommen sie zum Beispiel bei Autos der VW-Gruppe mit Einzelzylinder-Motor. In vielen populären Fahrzeugmodellen ist diese Technologie in aufgeladenen und Saugmotoren zu finden. In der Einzylinder-Ausführung treibt der topfartige Nockenstößel den Kolben der Kraftstoffpumpe an. Vereinfacht ausgedrückt, sorgen sie für die Energieübertragung von der Nockenwelle auf das Kraftstoffsystem.

Die Erfahrung aus der Werkstattpraxis zeigt, dass die Nockenstößel kein Fahrzeugleben lang halten, sondern vorzeitig verschleißen. Ist der Verschleiß fortgeschritten und werden sie nicht rechtzeitig ausgetauscht, können die Teile im Extremfall eine ernsthafte Beschädigung der Nockenwelle sowie der Hochdruck-Kraftstoffpumpe verursachen. Deshalb sollten auch die Nockenstößel auf Verschleiß geprüft werden.

Die Symptome eines verschlissenen Nockenstößels:

  • erhöhtes Motorgeräusch
  • Motorleistungsverlust
  • In einigen Fällen kann die Warnlampe des Motormanagements leuchten (die vom Motormanagement protokollier­ten Fehlercodes für diesen mechanischen Fehler betreffen Kraftstoff-Druckverlust und schlechte Regelung).

Fallstudie zeigt Verschleiß

febi bilstein hat eine Fallstudie an zwei Fahrzeugen der Volkswagen AG mit dem 2.0 TFSi Motor durchgeführt. Einer hatte noch seinen ursprünglichen Nockenstößel und 113.000 km Fahrleistung. Beim anderen wurde der ursprüngliche Nockenstößel bei weniger als 48.000 gelaufenen Kilometern ersetzt.

Bei beiden Fahrzeugen wurde die Hochdruck-Kraftstoffpumpe entfernt und der Nockenwellenvorsprung sowie der Nockenstößel untersucht. Anschließend wurde jeweils der febi Nockenstößel mit der Teilenummer 37162 eingebaut. Zudem wurden das Motoröl und der Filter gewechselt. Der Austausch konnte in weniger als einer Stunde durchgeführt werden und erforderte kein Spezialwerkzeug.

Das Ergebnis (siehe auch Abbildung):

Beispiel A: ein neuer Nockenstößel febi 37162

Beispiel B: Austauschteil, das vor ca. 48.000 Kilometern eingebaut wurde. Die Oberflächenhärtung am Topf des Nockenstößels (schwarz) zeigt erste Anzeichen von Verschleiß. Bei tiefergehender Betrachtung werden auch Kratzspuren und Verfärbungen an den Seiten sichtbar: Anhaltspunkte für eine schlechte Ölschmierung, die den Verschleiß beschleunigen würde.

Beispiel C: Originalteil, das nach 113.000 km aus dem Fahrzeug ausgebaut wurde. Die Oberflächenhärtung ist vollständig abgebaut. Dadurch kommt das weichere Material in direkten Kontakt mit dem Nockenwellenvorsprung. Es würde nicht mehr lange dauern, bis dieser Stößel vollständig verschlissen ist und für Folgeschäden an der Nockenwelle und der Hochdruck-Kraftstoffpumpe sorgen würde. Allerdings zeigt dieser Nockenstößel keine Anzeichen einer schlechten Schmierung. Es handelt sich also um natürlichen Verschleiß, der einen Austausch nach nur 113.000 km erforderlich macht.

Die Nockenwelle und die Hochdruck-Kraftstoffpumpe waren bei beiden Fahrzeugen in einwandfreiem Zustand.

Nockenstößel sicherheitshalber prüfen

Die Beispiele zeigen: Auch die Nockenstößel sollten sicherheitshalber auf Verschleiß geprüft werden. Beim Kauf eines Nockenstößels sollten Mechaniker und Verbraucher auf die Qualität der verwendeten Materialien achten. Entsprechen die Komponenten nicht dem OE-Standard, kann die Folge ein kostspieliger Motorschaden sein.