Funktion und Wartung des Generatorfreilaufs

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Die während des Motorbetriebs entstehenden Schwingungen führen vor allem am (verhältnismäßig) schweren Generatorrotor zu hohen Drehmomentschwankungen. Daher wird der Generator bei modernen Fahrzeugen mit einer Freilauf-Riemenscheibe (auch Generatorfreilauf genannt) versehen.

Diese wird direkt auf die Antriebswelle des Generators montiert und überträgt die Antriebskraft nur in eine Drehrichtung. Damit entkoppelt sie den Generator von den Schwingungen der Kurbelwelle, wodurch der Riementrieb ruhiger läuft und die Lebensdauer des Antriebsriemens verlängert wird.

Im Markt werden derzeit zwei Freiläufe unterschieden: Overrunning Alternator Pulley (OAP) und Overrunning Alternator Decoupler (OAD). Der OAP verfügt über eine einfache Freilaufkupplung, die sich im Inneren der Laufscheibe befindet. Der OAD verfügt zusätzlich über eine Torsionsfeder, mit der Energie aufgenommen werden kann. Diese absorbiert von der Kurbelwelle ausgehende Drehungleichförmigkeiten, bevor diese negativen Einfluss auf den Generator und damit auch den Nebentrieb nehmen können.

Prüfung des Generatorfreilaufs

Sitzt der Generatorfreilauf fest, werden Schwingungen des Motors nicht länger ausgeglichen und führen bei niedrigen Motordrehzahlen zu unruhigem Riemenlauf. Durch diese erhöhten Riemenbewegungen wirken hohe Kräfte auf das Spannelement, wodurch dieses und auch der festsitzende Generatorfreilauf vorzeitig ausfallen können.

Bei laufendem Motor ist ein defekter Generatorfreilauf am unruhigen Lauf des Aggregatriemenstrangs und den entsprechenden Nebengeräuschen zu erkennen. Ist der Generatorfreilauf intakt, muss der Generator beim Abstellen des Motors bei hoher Drehzahl verzögert zum Stillstand kommen.

Anleitung zur Funktionsprüfung des Generatorfreilaufs:

  1. Zunächst sollte der Keilrippenriemen ausgebaut und anschließend der Verschlussdeckel abgenommen werden
  2. Der Außenring der Riemenscheibe sollte mit einer Hand umfasst und das zuvor angesetzte Montagewerkzeug mit der anderen in beide Richtungen gedreht werden
  3. OAP: In eine Richtung freidrehend und in die Gegenrichtung sofort sperrend
  4. OAD: In eine Richtung freidrehend und in die Gegenrichtung schnell ansteigender Widerstand bis zur Blockade

Ist bei der Prüfung eine der beiden Funktionen nicht gegeben, muss der Generatorfreilauf ausgetauscht werden!

Wir empfehlen:

  • Prüfen Sie die Funktion des Generatorfreilaufs bei der Sichtprüfung bzw. beim Austausch von Komponenten des Nebentriebs und erneuern Sie ihn falls erforderlich
  • Tauschen Sie den Generatorfreilauf immer aus, wenn ein neuer Generator eingebaut wird
  • Tauschen Sie Keilrippenriemen, Spannelement und Generatorfreilauf gleichzeitig aus
  • Erneuern Sie den Generatorfreilauf nach einer Kilometerlaufleistung von 120.000 km