Lenkhelfpumpen: Damit LKW die Kurve problemlos nehmen

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Lenkhelfpumpe febi 27670, passend für Mercedes-Benz 002 460 39 80
Lenkhelfpumpe febi 27670, passend für Mercedes-Benz 002 460 39 80

Die Lenkung von schweren LKW ist ohne Lenkunterstützung kaum zu bewegen. Dafür wird ein System benötigt, das die vom Fahrer aufgebrachte Lenkkraft verstärkt. Mittlerweile gibt es zwar bereits vollelektrische Lenksysteme und elektrohydraulisch kombinierte Systeme, jedoch ist das klassische, hydraulische Lenksystem immer noch am weitesten verbreitet.

Der Aufbau eines hydraulischen Lenksystems ist seit vielen Jahren unverändert. Es besteht aus zwei Hauptkomponenten:

  • dem Lenkgetriebe, bei mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen meist als Kugelumlauf-Hydrauliklenkung
  • der Hydraulikpumpe, meist als Flügelzellenpumpe

Aufbau & Vorteile der Flügelzellenpumpe

Eine Flügelzellenpumpe besteht aus einem Rotor und einem Stator. Der Rotor ist exzentrisch angeordnet und besitzt Aussparungen, in denen sich Flügel befinden. Sie werden durch Federkraft und die Fliehkraft im Betrieb nach außen gegen den Stator gedrückt.

Wird die Pumpe angetrieben, vergrößern sich die Räume zwischen den Flügeln im Saugbereich und Hydraulikflüssigkeit wird angesaugt. Auf der gegenüberliegenden Seite wird dann die Hydraulikflüssigkeit in den Druckbereich gepresst, da die Räume zwischen den Flügeln sich hier wieder verkleinern.

Der Vorteil von Flügelzellenpumpen im Vergleich zu Zahnradpumpen ist eine höhere Betriebsdrehzahl und eine geringere Förderstrompulsation. Außerdem ist das Betriebsgeräusch von Flügelzellenpumpen leiser.

Ausfallursachen

Lenkhelfpumpen sind im Allgemeinen sehr standfest konstruiert – zumindest solange sie mit ausreichend sauberem Hydrauliköl versorgt werden, da es für die notwendige Schmierung sorgt. Luft kann durch Undichtigkeiten im Saugbereich oder durch mangelhafte Entlüftung nach einer Reparatur ins System gelangen.

Saugt die Pumpe Luft an, läuft sie trocken und die Schmierung reißt ab. Bei den hohen Drehzahlen bedeutet dies ernsthafte Schäden innerhalb kürzester Zeit. Auch verschmutztes Hydrauliköl kann die Pumpe beschädigen oder zerstören.

Spülen ist ein Muss

Ist eine Servopumpe defekt, können Verunreinigungen, z. B. Metallspäne, ins Hydrauliksystem gelangt sein. Daher muss nach dem Austausch einer defekten Servopumpe unbedingt das Hydrauliksystem gründlich gespült werden, bis sämtliche Verunreinigungen herausgewaschen sind.

Ansonsten besteht die Gefahr, dass die neue Pumpe durch alte Rückstände sofort wieder beschädigt wird. Nach dem Spülen muss das Hydrauliksystem mit frischem, sauberem Hydrauliköl befüllt und gemäß Herstellerangaben entlüftet werden.