Der oft zitierte Fachkräftemangel beschäftigt viele Unternehmen, Branchen, Hochschulen und auch Forschungsinstitute. Der damit einhergehende Kampf um Talente in der Wirtschaft verschärft die Wettbewerbssituation aller Akteure am (Arbeits-)Markt. Doch es sind nicht nur die Veränderungen des Angebotsportfolios auf dem Arbeitsmarkt, die Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Der gesellschaftliche Wandel und das veränderte Anspruchsdenken potenzieller Mitarbeiter verlangen Antworten in der Personalpolitik.
Dass größere Konzerne, darunter einige namhafte Automobilhersteller, beachtliche Budgets für den Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke bereitstellen, ist auf Grund der beschriebenen Entwicklung nur logisch. Und der Erfolg gibt ihnen Recht: Volkswagen, BMW oder Porsche sind laut Umfragen häufig genannte Wunscharbeitgeber.
Doch wie können kleinere und mittlere Handwerksbetriebe, darunter die Vielzahl freier Werkstätten, in diesem Wettbewerb bestehen? Sind sie überhaupt wettbewerbsfähig? Kann eine freie Werkstatt das Siegel „Attraktiver Arbeitgeber“ erlangen? Die Antwort ist so eindeutig wie simpel: ja.
Der Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers ist einer der beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland und verweist angesehene Lehrberufe wie den Bankkaufmann oder den Industriekaufmann auf die Plätze. Zudem besteht eine auffällig große Schnittmenge zwischen den Erwartungen von Berufseinsteigern an einen Arbeitgeber und dem Leistungsangebot der freien Werkstätten. Akzeptanz, Aufgabenvielfalt und ein familiäres Betriebsklima sind oft genannte Kriterien, für deren Erfüllung eine freie Werkstatt die besten Voraussetzungen mitbringt.
Inhabergeführte Betriebe mit kleinen Teams, in denen persönliche Bindungen bestehen, können im Wettbewerb auch gegen die Großen bestehen. Die Mehrmarken-Kompetenz ist ein weiterer Vorteil, mit dem freie Werkstätten zu überzeugen wissen. Eine breite, herstellerungebundene und modellübergreifende Expertise kann ein entscheidender Pluspunkt sein.
Ausschlaggebend ist jedoch, ob und wie sich freie Werkstätten zu ihren eigenen Stärken und ihrer Identität bekennen. Ein finanzielles Wettbieten mit den Großen der Branche wird nicht zu gewinnen sein. Bei den meisten anderen Einflussfaktoren auf die Arbeitgeberwahl muss sich die freie Werkstatt allerdings vor niemandem verstecken!