Automatisierter Verkehr: Die Zukunft beginnt jetzt

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Selbstfahrende Autos gab es bislang nur in Science-Fiction-Filmen. Mittlerweile ist aber auch diese Fiktion von der Realität eingeholt worden. Wie wir bereits berichteten, hat Google im Rahmen des „Self-Driving Car“-Projektes den Prototyp eines autonomen Fahrzeugs ohne Lenkrad und Gaspedal entwickelt. Der IT-Konzern teilte unlängst mit, dass 150 dieser „Google-Autos“ gebaut und noch in diesem Frühjahr im kalifornischen Straßenverkehr getestet würden. Die Marktreife des futuristischen Fortbewegungsmittels strebt das Unternehmen in fünf Jahren an.

Technisch sieht der automatisierte Verkehr die kontinuierliche Kommunikation des Autos mit der Straße sowie anderen Fahrzeugen vor. Der Mensch gibt das Steuer damit buchstäblich aus der Hand. Allerdings bedeutet dieser Zukunftsentwurf der Mobilität den umfassenden Ausbau der Infrastruktur. Um dies zu erreichen, beschäftigt sich die Industrie derzeit mit der erforderlichen Vernetzung von Kommunikationswegen und Daten. Auf der IT-Messe CES (Consumer Electronics Show) stellten verschiedene Autobauer, darunter die deutschen Hersteller Audi, Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen, Anfang des Jahres in Las Vegas die aktuellen Entwicklungen vor.

Dabei verblüffte Audi das Fachpublikum mit dem „Prologue piloted driving“, dem ersten autonom fahrenden Showcar. Der Prototyp legte weitgehend selbstständig eine Strecke von fast 900 Kilometern zurück und fuhr vom Entwicklungsstandort im kalifornischen Silicon Valley bis zur Messe nach Nevada. Seitens der Fahrzeughersteller ist das ein klares Signal, die Pionierarbeit in diesem unbestrittenen Schlüsselmarkt der Zukunft nicht allein „fachfremden“ Unternehmen wie Google zu überlassen. Das sieht auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt so. Er kündigte an, auf der Autobahn 9 in Bayern eine Teststrecke einzurichten, auf der deutsche Automobilhersteller vollautomatisierte Fahrzeuge in der Praxis testen können.

Dass die Zukunft des Verkehrs von Automatisierung geprägt ist, daran lassen Experten und Hersteller keine Zweifel aufkommen. Bis es soweit ist, werden aber noch einige Hürden zu nehmen sein. Eine wesentliche Bedeutung wird unter anderem der Einhaltung des Datenschutzes bei ständiger Kommunikation der Fahrzeuge untereinander zukommen. Darüber hinaus wird sich auch die Unfallhaftung verändern. Denn wo der Mensch nicht selbst hinter dem Steuer sitzt, kann er für eventuelle Unfallschäden auch kaum zur Verantwortung gezogen werden. Die Haftung dürfte zukünftig eher bei den Autokonzernen liegen. Die Science-Fiction wird also nicht allein von gegenwärtigen technischen Durchbrüchen eingeholt, sondern perspektivisch auch von ganz alltäglichen Problemstellungen.