Vor über elf Jahren wurde das mittlerweile weltweit bekannte Start-up Airbnb gegründet. Heutzutage nutzen mehr als 150 Millionen Menschen die Plattform, durch die in mehr als 100.000 Städten, in über 191 Ländern Gäste Privatwohnungen zu Unterkunftszwecken mieten können.
Nun ist dies nicht nur für Unterkünfte, sondern auch für Autos realisiert worden. Getaround war einer der ersten Anbieter auf dem Markt. Nutzer geben in das System ein, für wann, wo und für wie lange sie welche Art von Fahrzeug benötigen und die Plattform sucht den richtigen Vermieter raus.
Hype oder Hemmschwelle?
Doch ist die gemeinschaftliche Nutzung eines Autos ebenso gefragt, wie das Mieten einer Privatwohnung? Oder ist die Hemmschwelle, fremden Menschen gegen Bezahlung für ein paar Tage die Schlüssel seines Autos zu überlassen, für den deutschen Autoliebhaber zu groß?
Mit mehr als 50.000 registrierten Autos ist das französische Start-up Getaround Marktführer in Europa im Bereich des Carsharings. Die darunter 6.000 angemeldeten Autos in Deutschland zeigen, dass auch ein Teil der deutschen Autofahrer gewillt sind, mit ihrem Auto Einnahmen zu erzielen, wenn sie es nicht gerade selber nutzen. Getaround berichtet von einem Nutzerzuwachs von 33 Prozent im ersten Halbjahr. Doch Getaround ist nicht mehr allein auf dem Markt. Die niederländische Plattform Snappcar sowie der im Januar gestartete US-Anbieter Turo wollen ebenfalls in Europa wachsen und sehen gerade hier ein steigendes Potenzial.
Über zwei Millionen User täglich
Mehr als zwei Millionen Menschen nutzen diese Plattformen täglich. Für Urlauber und Städter, die ein paar Tage aus der Stadt rauswollen oder ein Fahrzeug für einen Transport oder Umzug benötigen, ist das Angebot besonders attraktiv. So könnte ein großer Teil der Menschen auch ohne eigenes Auto beweglich sein.
Aber kann die Sharing Economy, also die gemeinschaftliche Nutzung von Dingen anstelle von Besitz, auch in Deutschland ein Erfolgsmodell sein? Andre Haddad, Chef der Carsharing-Plattform Turo, ist davon überzeugt, dass die Deutschen da nicht viel skeptischer sind als die Amerikaner. „Auch in den USA lieben wir unsere Autos“, sagt er und letztlich hätten ja alle etwas davon, sowohl die Mieter, die jederzeit ohne ein eigenes Fortbewegungsmittel mobil seien und die Vermieter, die Geld mit ihrem Wagen verdienen könnten.