Umfrage: So sehen Werkstattchefs die Zukunft ihrer Branche

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Mann in einer Werkstatt
Mann in einer Werkstatt

Wie beurteilen Werkstattinhaber die Zukunft ihres Geschäfts? Wie stehen sie zu Ersatzteilen, die von Kunden mitgebracht werden? Wie positionieren sie sich im Wettbewerb mit den Vertragswerkstätten? Die Freie Werkstatt wollte es genauer wissen und startete eine „Chefumfrage“. Dazu befragten die Redakteure vom Kaufhold Verlag online und per Fax 662 Inhaber und Meister aus freien Werkstätten in ganz Deutschland. Jetzt liegen die Ergebnisse vor (die komplette Umfrage ist hier verfügbar).

So sehen zahlreiche freie Werkstätten durchaus mit gewisser Anspannung in die Zukunft. 68 Prozent der Befragten machen sich etwas oder sogar große Sorgen, wenn es um das Geschäft von morgen geht. Nicht verwunderlich angesichts zahlreicher Herausforderungen und Entwicklungen, deren Folgen für die Werkstätten noch nicht absehbar sind – Stichwort E-Mobilität und autonomes Fahren.

Doch auch wenn für viele nicht klar ist, in welche Richtung sich der Reparaturmarkt entwickeln wird, ist das für die wenigsten ein Investitionshemmnis. So wollen 82 Prozent der Umfrage-Teilnehmer Geld in die Ausrüstung ihrer Werkstatt stecken. Immerhin knapp über die Hälfte will zudem verstärkt in die Mitarbeiter investieren.

Mitgebrachte Teile? Kein Problem

Eine Frage, die oft die Gemüter erhitzt, wird von den Befragten erstaunlich positiv beantwortet: „Bauen Sie vom Kunden mitgebrachte Teile ein?“ 67 Prozent haben kein Problem damit. Für viele ist dabei aber entscheidend, ob sie die Marke kennen. Weitere fünf Prozent sind zumindest im Einzelfall bereit, mitgebrachte Teile einzubauen. Freie Werkstätten kommen hier also  den Kunden ein gutes Stück weit entgegen – im Gegensatz zu den Vertragswerkstätten.

Herstellervorgaben werden eingehalten

Letztgenannte reklamieren stattdessen für sich, dass nur sie die Fahrzeuge exakt nach den Vorgaben der Hersteller reparieren können. Dem Verbraucher wird oft suggeriert, dass er seine Ansprüche auf Gewährleistung verliert, sollte er zwecks Inspektion eine freie Werkstatt aufsuchen. Da viele Autofahrer ihre eigenen Rechte nicht ausreichend kennen, steuern sie mit ihrem PKW häufig eine Vertragswerkstatt an.

Die Chefumfrage zeigt hingegen, dass die freien Werkstätten eine ebenso richtige Adresse wären: 91 Prozent der Befragten bestätigen, dass sie Reparaturen und Inspektionen nach Herstellervorgaben durchführen – ohne, dass Gewährleistungsansprüche dadurch beeinträchtigt werden. Nur ein geringer Prozentsatz kann das nicht leisten.