Macht Autofahren dumm? Studie verweist auf Risiko regelmäßiger Langstreckenfahrten

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Es klingt wie ein schlechter Scherz: Laut einer Studie der Universität Leicester wirken sich regelmäßige lange Autofahrten nachteilig auf die Intelligenz des Fahrers aus. Wer täglich insgesamt mehr als zwei Stunden hinter dem Steuer sitzt, so das Ergebnis der Erhebung, muss mit einer Verringerung des Intelligenzquotienten rechnen.

Die Untersuchung wurde in Kooperation mit verschiedenen Krankenhäusern durchgeführt, um die Auswirkungen sitzender Tätigkeiten auf das Gehirn zu ergründen. Die Studie stützt sich auf die Auswertung der Analyse des Lebensstils von 500.000 Briten. Demnach schädigen zwei Stunden Autofahren den Denkapparat in vergleichbarer Weise wie zwei Stunden Fernsehen. Als Grund sehen die Forscher die niedrige Aktivität des Gehirns während der Fahrt an.

Besonders betroffen: Berufspendler

Erst das Herz, jetzt das Hirn? In einem Interview mit dem Spiegel verglich der Soziologe Norbert F. Schneider den Stress von Autofahrern mit dem von Kampfpiloten und verwies auf die gesteigerte Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Betroffen sind vorrangig Berufspendler – und das laut Schneider bereits ab einer Fahrtzeit von einer halben Stunde. Allerdings bleibt das Auto für Berufspendler weiterhin das Verkehrsmittel Nummer eins.

Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden nutzten im vergangenen Jahr 68 Prozent der Pendler einen Pkw. Die Zahl hat sich seit dem Jahr 2000 kaum verändert. Damals belief sich der Wert auf 67 Prozent. Stärker zugenommen hat jedoch der Anteil der Arbeitnehmer, die zwischen einer halben und einer Stunde Fahrtzeit zum Arbeitsplatz benötigen. Der Wert stieg gegenüber 2000 von 18 auf 22 Prozent.  

Ob man die von wissenschaftlicher Seite gedeuteten Zusammenhänge zwischen Vielfahrerei und gesundheitlicher Belastung nun ernst nehmen möchte, oder nicht: Ein wenig Gelassenheit im Straßenverkehr schadet sicherlich niemandem.