Hinweise zum Einbau von LKW-Turboladern

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Bei modernen LKW sind Turbolader nicht mehr wegzudenken. Sie steigern die Motorleistung und reduzieren gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch. Auch die Umwelt profitiert von ihnen, denn die Emissions-Grenzwerte der aktuellen Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 wären ohne Turbolader nicht erreichbar.

In LKW-Dieselmotoren sind Turbolader einer Abgastemperatur von über 700° C ausgesetzt und sie erreichen Drehzahlen von bis zu 140.000 Umdrehungen pro Minute. Umso wichtiger ist die Qualität dieser präzise gefertigten Bauteile.

Beim Austausch eines defekten LKW-Turboladers gilt es vor der Montage folgende Punkte zu beachten:

1. Prüfen Sie die Ausfallursache des alten Turboladers. Wird diese nicht beseitigt, besteht die Gefahr, dass auch der neu eingebaute Turbolader nach kurzer Zeit ausfällt.

2. Überprüfen Sie die Luft- und Ölfilteranlage des Motors und wechseln Sie Motoröl und Ölfilter.

3. Prüfen und reinigen Sie das Ansaugsystem des Motors. Verfügt das Fahrzeug über einen Ladeluftkühler, prüfen und reinigen Sie diesen ebenfalls.

Im Zweifel sollte der Ladeluftkühler ersetzt werden, da nicht entfernte Fremdkörper oder Restöl im Ansaugsystem den neuen Turbolader sowie den Motor bei Inbetriebnahme schwer beschädigen können.

4. Erneuern Sie die Ölzulaufleitung. Prüfen und reinigen Sie die Ölrücklaufleitungen.

Das Reinigen und Ausblasen der Ölzulaufleitung wird nicht empfohlen, da sich Schmutzpartikel lösen und die Lagerung des neuen Turboladers zerstören können.

5. Füllen Sie frisches Motoröl in die Öleinlassbohrung des Turboladers (die Herstellervorgabe ist unbedingt zu beachten!) und drehen Sie die Welle dabei etwas mit der Hand. Damit wird eine einwandfreie Schmierung bei der ersten Inbetriebnahme gesichert.

Verwenden Sie bei sämtlichen Anschlüssen des Turboladers niemals flüssiges Dichtmittel.

6. Starten Sie den Motor nach dem Einbau des neuen Turboladers und lassen Sie diesen ca. 30 Sekunden im Leerlauf laufen, bevor Sie ihn belasten.

Es kann zu erhöhtem Verschleiß führen, wenn der Motor längere Zeit im Leerlauf (>10 Min.) betrieben wird. Dabei fördert die Ölpumpe nur eine sehr geringe Ölmenge, was langfristig zu einer Schädigung der Lager in Turbolader und Motor führen kann.