Der Feind hackt mit – Die Gefahren vernetzter Mobilität

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Die automobile Zukunft definiert sich, zumindest nach den Vorstellungen der meisten Autobauer, durch eine zunehmende Vernetzung der Fahrzeuge untereinander. Das Problem dabei: Bereits gegenwärtige Modelle sind anfällig für Manipulationen.

Beispielsweise ist bereits seit 2002 bekannt, dass sich GPS-Navigationsgeräte von Autos gezielt manipulieren lassen. Durch einen sogenannten Satelliten-Simulator wird das eigentliche Satellitensignal, das normalerweise vom Navigationssystem zur Standortbestimmung genutzt wird, einfach überschrieben. Fahrzeuge können so systematisch vom eigentlichen Ziel abgebracht werden. Auch die einprogrammierte Route kann von findigen Hackern gezielt verändert werden.

Gleiches gilt auch für die auf den Navigationsgeräten angezeigten Verkehrsmeldungen. Hierzu wird der TMC (Traffic Message Channel), der normalerweise für die Anzeige von Staumeldungen oder anderen Hinweisen genutzt wird, manipuliert. Da dieser Kanal nicht sonderlich geschützt ist, kann per UKW theoretisch eine falsche Verkehrsmeldung an vorbeifahrende Autofahrer gesendet werden.

Doch auch auf Reifendruck-Kontrollsysteme (RDKS), die in Europa für alle Neufahrzeuge seit Ende 2014 Pflicht sind, kann von außen Einfluss genommen werden. Da jeder Sensor über eigene IDs verfügt, wäre es denkbar, auf Firmenparkplätzen ohne Wissen des Fahrzeughalters auszulesen, wann bestimmte Autos ankommen oder das Gelände verlassen.

Da sich schon jetzt eine weitere Digitalisierung in den Fahrzeugen der Zukunft abzeichnet, kann man die vorgenannten Beispiele heute noch als Spielereien abtun. Doch spätestens wenn Fahrzeuge miteinander kommunizieren, Lenkradbewegungen komplett digitalisiert oder einzelne Funktionen per Smartphone gesteuert werden, können Manipulationen am System schnell sehr ernste Konsequenzen haben.

Im Zweifelsfall wäre es für den Fahrer sogar extrem schwierig, beispielsweise bei einem Unfall, solch gezielte Manipulationen gegenüber der Versicherung nachzuweisen.